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aviso 1 | 2018
SKIZZE UND IDEE
RESULTATE
WACHGEKÜSST – DAS BAROCKE GARTENHAUS
IN REGENSBURG-KUMPFMÜHL
GROSSE FREUDE IM ÄLTESTEN STADTTEIL DER WELTERBESTADT
DIE REGENSBURGER ALTSTADT
blieb im Zweiten Welt-
krieg zwar weitgehend von den Luftangriffen der Alliierten
verschont, deutliche Spuren sind jedoch heute noch in den
angrenzenden Stadtteilen, vor allem gilt dies für Kumpfmühl,
anzutreffen. So ist zumBeispiel der Kumpfmühler Marktplatz
im Mittelpunkt Altkumpfmühls, unter anderem vormals
Standort eines stattlichen Anwesens, eine solche Folge des
Bombenkrieges. Ein Volltreffer zerstörte am 28. Dezember
1944 die Gebäude am Marktplatz nahezu völlig. Nach dem
Krieg wurde dann vieles der noch vorhandenen alten Bausub-
stanz im Stadtteil vermeintlichModernem geopfert. Mit dem
verhinderten Abriss des »Salettl« genannten Gartenhauses aus
dem 18. Jahrhundert, das den ZweitenWeltkrieg überstanden
hatte, konnte nun ein wichtiges Beispiel seltenen barocken
Bauens im Stadtteil vor dem gänzlichen Verfall bewahrt und
sogar zum Schmuckkästchen werden. Das jahrzehntelang un-
genutzte und dem Verfall preisgegebene Salettl (der Begriff
leitet sich vom italienischen »saletta« ab, also »Sälchen« für
ein kleines, meist offenes Gartenhaus) mit seiner überdachten,
hölzernen Außentreppe in der Nordwestecke des Klostergar-
tens des vormaligen Reichsstifts Obermünster, im heutigen
Karl-Bauer-Park, ist nun endlich saniert.
Text:
Michael Schmidt
und
Hubert H. Wartner