Hochschulen Rund 1,5 Millionen Euro für langfristige Hochschul-Partnerschaften mit Großbritannien und Nordirland

Ein Blick auf die Themse in London: Die britische Metropole soll Studierenden aus Bayern weiterhin als Austauschziel dienen können (Foto: StMWK/Michael Becker)
Ein Blick auf die Themse in London: Die britische Metropole soll Studierenden aus Bayern weiterhin als Austauschziel dienen können (Foto: StMWK/Michael Becker)

Einige Semester Lehramt in London, Elektrotechnik in Edinburgh oder BWL in Belfast? Diese und andere inspirierende und lebenslang prägende Erfahrungen sollen Studierende aus Bayern auch trotz des Brexits langfristig machen können. Auf Initiative von Wissenschaftsminister Bernd Sibler erhalten Hochschulen deshalb Sondermittel der neuen Stiftung „Jugendaustausch Bayern“ für Neuverhandlungen bereits bestehender Partnerschaftsverträge mit Einrichtungen in Großbritannien.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (Foto: StMWK/Axel König)
Wissenschaftsminister Bernd Sibler (Foto: StMWK/Axel König)

Frühzeitig vor dem Auslaufen von Förderungen für Studierendenaustausche im Zuge des Brexit ebnet Wissenschaftsminister Bernd Sibler Studentinnen und Studenten aus Bayern neue Wege in das Vereinigte Königreich. Mit Sondermitteln der von der Staatsregierung ins Leben gerufenen Stiftung „Jugendaustausch Bayern“ sollen Hochschulen in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro bei der Fortführung ihrer Austauschbeziehungen mit Großbritannien und Nordirland unterstützt werden. Das gab Sibler kurz vor Weihnachten 2021 in München bekannt. Auf Siblers Initiative hin hatte das Wissenschaftsministerium die entsprechende Unterstützungsmaßnahme gemeinsam mit der in diesem Sommer neu gegründeten Stiftung erarbeitet.

Schnelles, flexibles und nachhaltiges Hilfsinstrument

„Wir stellen unseren Hochschulen ein schnelles, flexibles und nachhaltiges Hilfsinstrument für die Neugestaltung ihrer Partnerschaften mit Großbritannien und Nordirland zur Verfügung. Denn Studieren lebt in besonderem Maße vom persönlichen Austausch – auch und gerade über Grenzen hinweg“, erklärte Sibler mit Blick auf die derzeitigen Bemühungen vieler bayerischer Hochschulen um den Abschluss neuer Abkommen für den Studierendenaustausch mit britischen Partnerhochschulen. „Für diese Verhandlungen wollen wir die Flexibilität unserer Hochschulen erhöhen und ihnen den Abschluss neuer Verträge erleichtern.“

Bayerns Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „Jugendaustausch Bayern“: „Es ist uns enorm wichtig, dass der Kontakt der bayerischen Hochschulen nach Großbritannien auch nach dem Brexit nicht abreißt. Nur so können wir das Verständnis füreinander und die Kooperation miteinander weiter fördern. Hierzu kann die Stiftung Internationaler Jugendaustausch Bayern einen wertvollen Beitrag leisten. Daher freue ich mich ganz besonders, dass dieses wichtige Projekt zu einem der ersten Leuchtturmprojekte nach Gründung der Stiftung werden soll.“

Neue Vereinbarungen nach „Erasmus+“-Ausstieg des Vereinigten Königreichs nötig

Neue Vereinbarungen für bestehende Hochschulpartnerschaften sind notwendig, da das Vereinigte Königreich im Zuge seines am 31. Januar 2020 erfolgten Austrittes aus der Europäischen Union (EU) auch aus „Erasmus+“ ausgeschieden ist, dem unter anderem für die Förderung internationaler Mobilität von Studierenden und Hochschulpersonal zuständigen EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport. Laufende Maßnahmen der „Erasmus+“-Programmgeneration 2014 bis 2020 sind zwar noch bis zum 31. Mai 2023 förderfähig, aber darüber hinaus verlieren die bisherigen „Erasmus+“-Verträge über den Studierendenaustausch zwischen bayerischen und britischen Hochschulen ihre Gültigkeit und sind in bisherigem Maße auch nicht zu ersetzen.

Die neue Förderung bietet Hochschulen in der kritischen aktuellen Phase der Neuverhandlung bestehender Kooperationen aber die Möglichkeit, praktische Hindernisse für das künftige Gelingen des Studierendenaustauschs zu überwinden. Die Mittel können flexibel dort eingesetzt werden, wo sie den größten Effekt für den langfristigen Erfolg einer neu ausgehandelten Partnerschaft haben, damit möglichst viele Studierende weiterhin ins Vereinigte Königreich gehen können: z. B. für Stipendien, Sommerkurse, Mobilitäts- und Visakosten oder für die Vermittlung und Finanzierung von Wohnraum.

Die umgangssprachlich „tube“ (Röhre) genannte „London Underground“, hier die Beschilderung in einer Station in Südlondon, ist die älteste U-Bahn der Welt (Foto: StMWK/Michael Becker)
Die umgangssprachlich „tube“ (Röhre) genannte „London Underground“, hier die Beschilderung in einer Station in Südlondon, ist die älteste U-Bahn der Welt (Foto: StMWK/Michael Becker)

„Persönliches Kennenlernen unterschiedlicher Perspektiven und Lebensgewohnheiten für junge Menschen außerordentlich prägend“

„Das persönliche Kennenlernen unterschiedlicher Perspektiven und Lebensgewohnheiten ist ganz besonders für junge Menschen eine außerordentlich prägende Erfahrung, die ihnen hilft, die Welt besser zu verstehen. Daher ist es von unschätzbarer Wichtigkeit, dass Studentinnen und Studenten die Möglichkeit zu internationalen Begegnungen haben“, betonte Sibler. „Als zukunftsorientierter und weltoffener Wissenschaftsstandort ist der Freistaat ein attraktiver Partner für die Hochschulen im Vereinigten Königreich. Mit unserem neuen Programm geben wir eine frühzeitige Hilfestellung dabei, die durch den Brexit notwendig gewordene Neugestaltung von Kooperationen überlegt und nachhaltig zu gestalten.“

Weitere Informationen

Teilen in sozialen Medien

Datenschutzhinweis
Wenn Sie unsere Meldung teilen, werden Informationen über Ihre Nutzung des Social-Media-Kanals an den Betreiber übertragen und unter Umständen gespeichert.
Informationen zum Datenschutz

Vorlese-Funktion