23. Mai 1997

"Verantwortungsvolle Kulturpolitik anstatt kulturpolitisches Kirchturmsdenken"

Kultusminister Zehetmair bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen B�hnenvereins in M�nchen

Verantwortungsvolle Kulturpolitik ohne dramatische K�rzungen staatlicher oder kommunaler Etats in Millionenh�he forderte Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair zum Auftakt der Jahreshauptversammlung des Deutschen B�hnenvereins am Freitag in M�nchen. Dem seit �ber 150 Jahren bestehenden Deutschen B�hnenverein, der sich vor allem mit der Aushandlung der Tarifvertr�ge mit den Gewerkschaften f�r die an den Theatern besch�ftigten K�nstler und mit Fragen der Theaterstruktur befa�t, geh�ren 240 deutsche Theater an. Kein anderes Land der Welt verf�ge �ber eine so hohe Dichte von Theatern und Orchestern wie Deutschland. Wie der Minister erkl�rte, m�sse in Zeiten knapper �ffentlicher Mittel auch im Theaterbereich dar�ber nachgedacht werden, wie die �konomische Effizienz der Theater unter Wahrung des k�nstlerischen Anspruches gewahrt werden k�nne. Gerade die Erfahrungen in den Neuen L�ndern seit der Wende seien ein Beleg daf�r, da� sinnvolle Kooperationsmodelle nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch den k�nstlerischen Ertrag steigern k�nnen. "Kulturpolitisches Kirchturmsdenken" k�nne man sich nicht mehr leisten, so der Minister.

Dank der verantwortungsvollen Kulturpolitik der Bayerischen Staatsregierung st�nden die drei staatlichen und 17 kommunalen Theater mit eigenem Ensemble in Bayern auf wirtschaftlich gesicherter Grundlage. Die Haushaltsans�tze f�r den Betrieb der Staatstheater und die Zusch�sse f�r Theater in kommunaler und privater Tr�gerschaft konnten in den vergangenen Jahren kontinuierlich angehoben werden. Neue Akzente im ideellen Bereich solle der vom Bayerischen Ministerpr�sidenten f�r alle B�hnen im deutschen Sprachraum ausgelobte "Bayerische Theaterpreis" setzen, der im November erstmals vergeben werde. Zudem wollen mit dem "Tag des offenen Theaters" am 12. Oktober 1997 erstmals bayernweit staatliche, kommunale und private B�hnen ihre k�nstlerische Arbeit in einer Gemeinschaftsaktion verst�rkt ins Bewu�tsein der B�rger rufen.

Bayerisches Staatsministerium
f�r Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Stefan Erhardt, Pressereferent